Saturday, December 02, 2006

Ein beschauliches Adventswochenende in den Bergen

Es gibt neue Deutsche in Las Lajas!
Zunaechst sei der Besuch des fuer mich zustaendigen Herren aus Deutschland zu vermelden, der sich einigermassen ertragreich gestaltet hat, was mein Beduerfniss nach Daten ueber die Plantagen angeht. Er konnte mir also ein bischen weiterhelfen und mich in dieser Hinsicht zufrieden stellen. Er hat ausserdem einen weiteren Deutschen, den Walter, angeschleppt. Beide haben Zimmerchen bei Cholita bezogen, so dass wir sie von morgens bis abends mit Fragen bombadieren konnten. Hierbei kamen erstaunliche Dinge ueber die Verstrickungen des Unternehmens ans Licht, es ist wirklich sehr spannend. Mittlerweile sind die Beiden aber schon wieder nach Panama abgedampft.
Um die Anwesenheit der Beiden auszukosten und uns vom vorherigen Panamawochenende, das doch mehr Arbeit als Entspannung war, zu erholen, haben wir unser letztes Wochenende am Strand verbracht, wo wir uns gesonnt haben, Cerveza Panama und unsere Neuentdeckung Cerviche (eine panamaische Spezialitaet: Roher marinierter Fisch, den man in kleinen Schaelchen kauft und per Zahnstocher verspeist, ein muss fuer Freunde des Sushi) genossen haben und "Sanddollars" auch bekannt als "Heilig Geist Muschel" gesammelt haben.
Hier haben wir ein Bild davon.
Ich kannte die Dinger bis dato garnicht. Es handelt sich um das Skelett des Meeresbewohners "Mellita quinquiesperforata" und es rankt sich folgende Geschichte darum:
Die Markierungen auf der Muschel symbolisieren fuer einige Menschen die Geburt, die Kreuzigung und Auferstehung von Jesus.
Die Blume oben drauf (das waren mal die Atemloecher des Viehchs) werden als Lilie interpretiert. Im Zentrum der Lilie ist ein fuenfstrahliger Stern, der als Stern von Bethlehem gedeutet wird, der einst die heiligen drei Koenige (bzw vier, wenn man nach der taiwanesischen Weihnachtspyramide von Thomas geht) zum kleinen Jesus geleitet hat. Die fuenf Oeffnungen sollen weiterhin die vier Nagelloecher, die man Jesus beim "Ans Kreuz schlagen" zugefuegt hat, sowie die Verletzung mit dem Speer symbolisieren.
Um das ganze abzurunden kann man auf derRueckseite der ganzen Geschichte Linien in Form einer Poinsettia (die Pflanze "Christstern" oder "Weihnachtsstern") erkennen. Ausserdem die einer Glocke. Zerbricht man die Muschel finden sich innen fuenf vogelfoermige Boller, die als fuenf Friedenstauben bezeichnet werden.
So ein Sanddollar ist also der ideale Fund fuer einen Christen an Weihnachten. Oder auch ein schoenes Geschenk, bitte schickt uns also Eure Religionszugehoerogkeiten per sms, damit wir euch das passende Strandgut zusammentragen koennen.
Auf dem Rueckweg vom Strand am letzten Tag hat sich ein weiteres Mal eine Fahrradpanne ergeben. Dieses Mal hat sich das Kugellager von Carolas Hinterrad aufgeloest, wir koennen also auch im Bereich Zweiradmechanik bei unserer Rueckkehr massgebliche Fortschritte vorweisen, wenn das so weitergeht...
Die Woche ueber waren wir dann wieder fleissig am schuften.
Langsam kommt die Trockenzeit. Unsere sonst so abenteuerlichen Jeep-Touren werden immer gemuetlicher weil die Wasserloecher wegfallen, dafuer stroemt der Schweiss , wenn wir arbeiten. Die Teakbaeume verlieren heimtueckischerweise in der Trockenzeit ihre Blatter, so dass wir der Sonne schutzlos ausgeliefert sind. Wer jetzt denkt, die Gelegenheit sei guenstig um letzten Schliff an seinen Teint zu legen, irrt, denn die bereits stark ausgepraegte Bauarbeiterbraeune bis zum T-Shirtrand laesst sich nur unter Inkaufnahme von Verbrennungen dritten Grades regulieren. Das will man dann doch nicht. Ausserdem sind da ja noch die Insekten, die einen so zahlreich umschwirren, dass man froh ueber jeden schuetzenden Stofffetzen ist.
Selbst nachts bleiben mittlerweile die Regenfaelle aus, was bedeutet, das auch die naechtliche Abkuehlung wegfaellt. Ein guter Grund, das Wochenende
in kuehleren Gefilden zu bestreiten!
Es bietet sich also eine Fahrt ins Bergdorf Boquete an, an das ihr Euch vielleicht erinnert, wenn wir das Stichwort Warmwasserdusche fallen lassen. Am Freitag haben wir also die Reise angetreten. Zunaechst sind wir nach David geduest, wo Carola und Martin zur Universitaet gegangen sind, um den dortigen Botanikexperten aufzusuchen und ihn um Rat bei der Identifizierung der unbekannten Arten zu bitten. Ich habe mich gleich in den naechsten Bus nach Boquete gesetzt und die Vorzuege meines fortgeschrittenen Braeunestadiums genossen, denn ich zahle so nurnoch die "Einheimischenpreise". Hurra! Ehrlicherweise muss man allerdings gestehen, dass die Anwesenheit einer Horde weisshaeutiger, blonder Amerikanerinnen die Aufmerksamkeit des Busfahrers auf sich gezogen hat, wodurch meine Tarnung erleichtert wurde.
In Boquete habe ich mich dann zu unserer Bleibe aufgemacht und siehe da, mit Vorbestellung bekommt man ein Zimmer mit ECHTER Dusche! Darueber sind wir natuerlich hoechst erfreut und kosten diesen Luxus voll aus.
Aus gegebenem Anlass, und um uns fuer unsere tapfere Arbeit in sengender Hitze zu belohen, haben wir bereits im Vorfeld beschlossen, dieses Wochenende nichts auszulassen. Carola kam recht bald nach, und so konnten wir direkt mit der Ausfuehrung der entsprechenden Plaene beginnen. Zunaechst haben wir uns ins oertliche "Java Juice" begeben. Hier haben wir mit riesigen, koestlichen Cheeseburgern und dazu passenden Fruchtshakes die erste Grundlage gelegt. Danach haben wir uns vollgefuttert zum Romero (Supermarkt) geschleppt, wo wir uns mit dem Nationalgetraenk "Ron Abuelo" sowie passenden Chips ausstaffiert haben. Auf dem Weg zurueck in die Bleibe haben wir fuer den Abend einen Tisch im noblen Restaurant El Hibiscus reserviert und den Abend schliesslich standesgemaess auf unserer Veranda mit unseren Einkaeufen eingeleitet. Das Abendessen und der dazugehoerige Wein haben spaeter ebenfalls keine Wuensche offen gelassen. Schliesslich haben wir den Abend dann in der Zanzibar bei diversen Tequilas ausklingen lassen.
Der heutige Tag hat uns dann mit kreaftigem Dauerregen empfangen, der sich auch bis jetzt nicht gelegt hat. Wir haben zunaechst einen koestlichen Duran Kaffee genossen und unsere urspruenglich fuer heute angesetzte Besichtigung der Kaffeeplantagen auf Eis gelegt. Stattdessen haben wir mal wieder gewaschen (bzw waschen lassen) und geniessen den Muessiggang im Internetcafe.
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Hinweis: Fotos folgen mal wieder, da das Hochladen leider grade streikt.
Noch ein Hinweis: Wir haben eine kleine Weltkarte ueber dem Besucherzaehler eingerichtet, wo ihr euch eintragen koennt.
Letzter Hinweis: Aus gegebenem Anlass werden Eure Kommentare nichtmehr direkt veroeffentlicht, sondern ab sofort zunaechst von uns geprueft und dann freigegeben. Aber keine Angst, unsere treuen Leser muessen nicht mit einer Zensur rechnen.

1 Comments:

At Sunday, 03 December, 2006, Anonymous Anonymous said...

hola!

habe gerade entdeckt, dass man hier kommentare abgeben kann. *g* ihr scheint die aktion "panama" ja echt im griff zu haben. weiter so!

viele grüße!

 

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