Friday, February 16, 2007

Rodeo, Symposium und anderes

Sodala, jetzt ist es ja wirklich mal wieder Zeit für Neuigkeiten!
Mittlerweile haben wir uns in der neuen Besetzung gut zusammengerauft. Martin hat uns verlassen und für ihn ist Sebastian zu uns gestoßen. Er ist ein Kommilitone von Martin aus Göttingen und macht ebenfalls sein Praktikum hier.
Nach einigen gewöhnlichen Arbeitstagen im Felde brachte eine wilde Fiesta zunächst erwähnenswerte Abwechslung ins verträumte Las Lajas.
Fiesta in Las Lajas heißt zunächst, dass entlang der Hauptstrasse allerlei Buden aufgestellt werden. Der Sportplatz der Schule wird zum Tanzboden und rundherum ist Platz für die Musiker, die zahlreich vertreten sind. Spielt gerade keiner gibt es Musik aus der Anlage. Die aktuellen Hits haben wir uns übrigens mittlerweile auf CD beschafft, so dass auch ihr in den Genuss kommen werdet z.B. Samy & Sandra (ein Geschwisterpaar. Er spielt das Schifferklavier, sie überzeugt singend und vor allem tanzend in einem knallengen, paillettenbesetzten, pinken Overall) kennen zu lernen.
Das unangefochtene Highlight besteht jedoch im Stierkampf. Hierzu ist ein kleines Areal mit einem Durchmesser von etwa 20m abgesteckt, in das ausgewählte Stiere der umliegenden Züchter gelassen werden. Wer mutig ist (oder schon genug getrunken hat) wagt sich bewaffnet mit einer roten Plastikplane dazu und animiert das Tier durch Geschrei und Gefuchtel zum Angriff. Gleich der erste Mutige wurde von seinem Stier auf die Hörner genommen und in den Boden gestampft, das der Staub in alle Richtungen gestoben ist. Erst nach einer weiteren Attacke konnte das Tier von seinem Opfer abgelenkt werden. Selbiger war erstaunlicherweise noch an einem Stück und konnte aus eigenen Kräften aus dem Gefahrenbereich kriechen. Ferndiagnose: Zahlreiche gebrochene Rippen, und mindestens ein ordentlich verdrehter Arm - oder schlimmer.
Dem nächsten erging es nicht viel besser und so wurde auch er auf die Hörner genommen. Er war allerdings schlau genug sich tot zu stellen, so kam es zu keiner weiteren Attacke.
Anschließend formierten sich die „Patrones de Las Lajas“. Das sind etwa 200 Mann und Frau auf Pferden, die johlend und schießend durchs Dorf reiten. Jeder darf mitmachen und auch wir wurden zahlreiche Male gefragt, ob wir Lust haben zu reiten, haben aber aus Sicherheitsgründen abgelehnt, zumal auf dem Fest weder Polizei noch Sanitäter oder ähnliches vorgesehen sind. Es war ein großes Spektakel, von dem wir noch lange berichtet haben.

Die folgende Woche haben wir dann beim Symposium in David verbracht und einige Kurse belegt, wobei wir auch Gelegenheit hatten uns die Universität anzusehen und mit Studenten ins Gespräch zu kommen. Hier einige Bilder der ergreifendsten Momente…

Nachdem wir nun alle wieder zu unseren vollen Kräften zurückgekehrt sind, arbeiten wir fleißig weiter. Wir sind jetzt immer zu dritt unterwegs, allerdings leidet Sebastian unter der Schlafkrankheit, so dass er häufig als Arbeitskraft ausfällt, wie diese Bilder beweisen.